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27.10.25

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Gänsejagd – Erfolg mit dem Lockbild: Ausrüstung, Tarnung & Strategie

Gänsejagd – Erfolg mit dem Lockbild 

Die Jagd auf Gänse ist eine der reizvollsten und zugleich anspruchsvollsten Formen der Niederwildjagd. Sie verlangt Planung, Erfahrung und das richtige Gespür für Wind, Wetter und Verhalten des Wildes. Wer es einmal erlebt hat, wenn ein Trupp Graugänse mit lautem Ruf im Morgengrauen einfliegt, weiß, warum die Gänsejagd so fesselt. Damit der Erfolg nicht vom Zufall abhängt, braucht es drei Dinge: die richtige Ausrüstung, ein realistisches Lockbild und eine durchdachte Tarnung. 

Warum die Gänsejagd so wichtig ist 

In den letzten Jahren haben sich die Bestände von Graugans, Nilgans und Kanadagans stark vergrößert. Besonders im norddeutschen Tiefland richten sie auf Wiesen und Ackerflächen erhebliche Schäden an. Durch das Rupfen und Verkoten des Bewuchses entstehen nicht nur wirtschaftliche Verluste, sondern auch ökologische Probleme. Die Gänsejagd ist daher weit mehr als sportliches Jagen – sie ist aktiver Naturschutz. Eine kontrollierte Bejagung hilft, landwirtschaftliche Flächen zu schützen, die Artenvielfalt zu erhalten und das ökologische Gleichgewicht zu wahren. 

Revierwahl und Standort 

Erfolgreiche Gänsejagd beginnt mit Beobachtung. Die besten Plätze liegen dort, wo die Gänse regelmäßig Äsung suchen – auf Grünland, abgeernteten Maisfeldern oder Wintergetreideflächen. Wichtig: Gänse fliegen immer gegen den Wind ein. Das Lockbild und der Schirm müssen also so ausgerichtet werden, dass die Vögel frontal ankommen und der Schuss sicher abgegeben werden kann. Tipp: Beobachte das Revier mehrere Tage vor der Jagd – am besten frühmorgens oder abends. Wenn Gänse an einem Platz regelmäßig landen, stehen die Chancen gut, dass sie ihn auch am nächsten Tag wieder anfliegen. 

Ausrüstung – was du wirklich brauchst 

Lockgänse sind das Herzstück der Lockjagd. Ein realistisches und bewegtes Lockbild ist entscheidend für den Erfolg. 

Grundregeln: 

  • Mindestens 30 Attrappen, besser 50 oder mehr. 
  • Unterschiedliche Haltungen (stehend, äsend, wachsam) machen das Bild lebendig. 
  • UV-wirksame Bemalung ist Pflicht – Gänse sehen im UV-Spektrum. 

Lockgans-Typen im Überblick: 

  • Vollkörper-Lockgänse: realistisch, aber sperrig; perfekt für feste Reviere. 
  • Halbschalen: leicht zu transportieren, einfach stapelbar.
  • Beflockte Modelle: vermeiden Reflexe, wirken besonders natürlich. 
  • Windsocks (Sillosocks): bewegen sich im Wind – gute Ergänzung für Dynamik. 
  • FUDs (Fold-Up-Decoys): platzsparend, aber weniger langlebig – Gänse lernen schnell. 

Ideal ist ein Mix aus verschiedenen Typen – so wirkt das Lockbild natürlich und überzeugend. 

Gänselocker 

Der richtige Locker ist dein Sprachrohr zur Gans. Mit authentischen Flug-, Leit- und Warnrufen kannst du gezielt einfliegende Schwärme ansprechen. Wichtig: Weniger ist mehr. Übermäßiges Locken wirkt schnell unnatürlich. Tipp: Übe das Locken regelmäßig – jede Gänseart reagiert etwas anders auf Tonhöhe und Rhythmus. 

Waffe und Munition 

Gänse sind hart im Nehmen. Entsprechend robust muss die Ausrüstung sein: 

  • Flinten im Kaliber 12/76 oder 12/89 
  • Stahlschrot ist Pflicht (3–5 mm Körnung) 
  • Enger Choke für Schüsse auf größere Distanz 
  • Sauberer, präziser Schuss – immer mit sicherem Kugelfang 

Das Lockbild – Herzstück der Jagd 

Das Lockbild ist das Zentrum deiner Jagdstrategie. Es entscheidet darüber, ob Gänse einfallen oder weiterziehen. 

Form: Bewährt hat sich die U-Form. In der offenen Mitte landen die Gänse, während du am unteren Rand des U – im Schirm oder in der Liege – sitzt. 

Aufbau: Die Attrappen sollten locker verteilt sein – zwei bis drei Meter Abstand pro Vogel wirken natürlich. Eine Mischung aus stehenden, fressenden und wachsamen Gänsen vermittelt Ruhe und Sicherheit. 

Standort: Nie direkt an Hecken oder Waldrändern aufbauen. Offene Flächen mit leichtem Deckungssaum (z. B. ein Graben oder Schilfstreifen) sind ideal. 

Profi-Tipp: Ergänze dein Lockbild gelegentlich mit Krähen oder Taubenattrappen – das erhöht die Natürlichkeit und kann skeptische Schwärme beruhigen. 

Tarnung – der Schlüssel zum Erfolg 

Gänse haben exzellente Augen und erkennen jede unnatürliche Bewegung. Gute Tarnung ist deshalb entscheidend. 

Tarnschirm 

Der Schirm wird am besten vor Tagesanbruch aufgebaut. Er muss:

  • blickdicht sein
  • sich nahtlos in die Umgebung einfügen 
  • keine Lichtreflexe oder Schatten werfen

Ghillienetze oder natürliches Material aus dem Umfeld helfen, die Struktur zu brechen. Zwei Jäger pro Schirm sind das Maximum – mehr Bewegung fällt sofort auf. 

Gänseliege 

In flachen Revieren ist die Gänseliege eine hervorragende Alternative. Sie bietet natürliche Tarnung, erfordert aber diszipliniertes Verhalten. Jede Bewegung muss minimiert werden – vor allem, wenn die Gänse bereits kreisen. 

Wetter, Wind und Timing 

Das Wetter entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg. 

Faustregel: Schlechtes Wetter ist gutes Gänsewetter. Bei Hochnebel, leichtem Wind oder Regen fliegen Gänse tiefer und reagieren besser auf Lockbilder. An sonnigen, windstillen Tagen dagegen bleiben sie hoch und schwer ansprechbar. 

Windrichtung: Immer gegen den Wind aufbauen. Nur so fliegen die Gänse optimal ins Schussfeld ein. 

Tageszeit: Die besten Chancen liegen zwischen Sonnenaufgang und 10 Uhr morgens sowie am späten Nachmittag vor dem Einfall in die Schlafgewässer. 

Praxiswissen für mehr Erfolg 

Ruhe und Disziplin: Jede unnötige Bewegung verrät dich. Achte auf langsame Abläufe und konsequente Tarnung. 

Weniger Lockrufe: Übermäßiges Rufen wirkt verdächtig. Lieber gezielt einsetzen, wenn die Gänse aufmerksam werden. Revierkenntnis schlägt 

Technik: Wer die Gewohnheiten der Gänse kennt, braucht keine teure Ausrüstung. Beobachtung ist der Schlüssel. 

Nachsuche: Gänse sind zäh. Ein gut ausgebildeter Hund ist Pflicht. Er spart Zeit, vermeidet Verluste und sorgt für Waidgerechtigkeit. 

Waidgerechtes Verhalten: Nur auf sicher angesprochene und erreichbare Vögel schießen. Sauberes Arbeiten steht über der Strecke. 

Naturschutz und Verantwortung 

Die Gänsejagd ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Kulturlandschaft. Durch gezielte Bejagung lassen sich Schäden begrenzen, Wildbestände regulieren und landwirtschaftliche Nutzung mit Artenschutz verbinden. Waidgerechtes Jagen heißt: mit Maß, Achtung und Verantwortung. Jede Gans, die waidgerecht erlegt und verwertet wird, ist Teil eines nachhaltigen Kreislaufs zwischen Jagd und Natur. 

Fazit – Erfolg ist planbar 

Die Gänsejagd belohnt jene, die sie ernst nehmen. Wer Flugrouten kennt, das Lockbild realistisch aufbaut, Wind und Wetter nutzt und sich perfekt tarnt, wird regelmäßig Erfolg haben. Am Ende zählt nicht die Zahl der Gänse, sondern die Jagderfahrung: das leise Rufen in der Ferne, der erste Trupp im Morgenlicht und der Moment, in dem das Zusammenspiel aus Geduld, Können und Instinkt zum Erfolg führt. Gänsejagd mit Lockbild – Handwerk, Leidenschaft und Verantwortung in einem.